Muhammad Ahmad (1844-1885) war ein sudanesischer Religionsführer und Militärführer. Er wurde in der nordöstlichen Sudanesischen Region Dongola als Mitglied des Stammes der Qadiriyya-Sufi-Bruderschaft geboren. Er proklamierte sich selbst als der Mahdi, eine messianische Figur, die im Islam als der vom Propheten Mohammed angekündigte rettende Führer erscheinen soll.
Ahmad begann in den 1870er Jahren, gegen die ägyptische Herrschaft im Sudan zu mobilisieren und sammelte eine große Anhängerschaft um sich. Er organisierte Widerstandskämpfe, gründete eine bewaffnete Gruppierung und war aktiv in der Verteidigung sudanesischer Gebiete gegen ägyptische Truppen.
Im Jahr 1881 gelang Ahmad die Eroberung der Hauptstadt Khartum und die Vertreibung der ägyptischen Besatzung. Er errichtete einen islamischen Staat im Sudan und proklamierte sich selbst als Kalif. Während dieser Zeit setzte er wichtige Reformen durch, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen und die Islamisierung des Sudan voranzutreiben.
Muhammad Ahmad starb 1885 und wurde von seinem Nachfolger Abdallahi ibn Muhammad abgelöst. Sein kurzlebiger Staat brach jedoch in den Jahren nach seinem Tod aufgrund von inneren Konflikten und ägyptischen Widerstandskämpfen zusammen.
Muhammad Ahmad hatte eine große Bedeutung für den Sudan und den islamischen Widerstand gegen die koloniale Vorherrschaft im 19. Jahrhundert. Er wurde als Held und Freiheitskämpfer verehrt und seine Bewegung beeinflusste auch andere antikoloniale Befreiungsbewegungen in Afrika.
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